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## **(M)eine Zusammenfassung der gemeinsamen Sitzung von Bau- und Umweltausschuss** **vom 14.09.23**
Informationen zu dieser Sitzung: [https://www.fassberg.de/allris/to010_r.asp?SILFDNR=1455](https://www.fassberg.de/allris/to010_r.asp?SILFDNR=1455)
###### **(Alle Angaben ohne Gewähr auf Richtigkeit und Vollständigkeit)**
Die gemeinsame Sitzung der beiden Ausschüsse war einer der am besten besuchten Termine bislang. In der Zeit, in der ich die Sitzungen verfolge, hatten nur die Tagesordnungspunkte zur Einführung einer Bettenabgabe, die Straßenausbaumisere und der Neubau der Grundschule mehr Anwohner ins Rathaus locken können. Mit über 20 Zuschauern waren die Plätze gut gefüllt. So stelle ich mir eine rege Beteiligung vor.
Wie ich aus Gesprächen heraushören konnte, ging es einigen um den Dauerbrenner Gewerbegebiet, andere wiederum waren aus Interesse zum Thema PV gekommen. Aber auch der Plan der BImA (Bundesanstalt für Immobilienaufgaben), ihre Immobilien in der „Trauener Straße“ als auch „An der Koppel“ zum Teil abzureißen, zog Einwohner in den Sitzungssaal. In der zweiten Fragestunde griff einer der von den Abrissmaßnahmen betroffenen Mieter dieses Thema auf und fragte die Gemeinde nach dem Sachstand. Man verwies auf den Eigentümer, der hier der deutlich bessere Ansprechpartner wäre.
In der Ausschusssitzung für bauliche Entwicklung kurz BA vom 23.08.23 ging es aber genau um dieses Thema. Leider wurde trotz des Tagesordnungspunkts (Ö8), das Protokoll der Sitzung vom 23.08.23 nicht rechtzeitig fertig. Auch das ist sozusagen Standard, hier gab es auch in diversen Ausschüssen schon Wortmeldungen aus den Fraktionen. Die Veröffentlichung des Protokolls wird nach meinem Kenntnisstand erst zur nächsten BA Sitzung am 20.11.23 erfolgen.
Betreffende Sitzung im Ratsinformationssystem: [https://www.fassberg.de/allris/to010_r.asp?SILFDNR=1513](https://www.fassberg.de/allris/to010_r.asp?SILFDNR=1513)
**Zurück zum Thema**
Nachdem die Beschlussfähigkeit und auch die ordnungsgemäße Ladung bestätigt wurde, mussten die beiden Vorsitzenden kurzerhand die Vertreter/innen sortieren. Da man im Vorfeld versucht hat, die Anzahl der Ausschussmitglieder querschnittlich zusammenzufassen, war dies rasch erledigt.
Nachdem Ö4 bis Ö8 abgearbeitet waren, präsentierte man uns zwei Vorträge zum Thema Agri- und Biodiversiäts-PV. Die angereisten Vertreter der Firmen stellten ihr Portfolio vor. Im späteren Verlauf beantworteten sie umfassend Fragen. Um die Bevölkerung zu informieren, täte die Gemeinde gut daran, die genutzten Präsentationen bereitzustellen.
**Links zu den vortragenden Firmen**
* Agri-PV vertreten durch: [https://sunfarming.de](https://sunfarming.de)
* Biodiversitäts-PV vertreten durch: [https://grenergy.eu](https://grenergy.eu)
Ich habe mir aus den Vorträgen einige Informationen notiert, diese stelle ich im folgenden vor.
### Die **SUNfarming** GmbH
versteht sich als All-in-one-Lösung. Der Vertreter berichtete davon, bereits ca. 650MW aufgebaut zu haben. Die Firma selbst ist bereits 19 Jahre am Markt. Man verfüge über internationale Erfahrung in z. B. Mittelamerika und Afrika. Man hat sich u. a. auf Pflanzenanbau und Rinderzucht unter Solar spezialisiert.
Zur Technik gab es folgende Informationen. Die verwendeten PV-Zellen sind lichtdurchlässig. So verzichte man auf die Folierung von unten. Die SUNfarming GmbH betreibt ein Innovations-Zentrum in Rathenow bei Berlin. Als weitere Besonderheit wurde die Nutzung des anfallenden Regenwassers genannt. So wird der Regen im gezeigten Beispiel in einem Abstand von einem Meter nach unten geleitet. So sein der Anbau von Blühmischungen und Futterpflanzen möglich. Die um circa 80 cm höhere Anlage ist im Vergleich zu herkömmlichen Freiflächen PV-Anlagen mit gut 3,60 m Höhe nur unwesentlich sperriger. Damit die Bewirtschaftung auch mit Technik stattfinden kann, wurde die Höhe an die verwendeten Geräte angepasst. Auch Tierhaltung ist unter der Anlage möglich. Neben Geflügel wurden auch Rinder erfolgreich gehalten. Gerade die Schutzwirkung vor Niederschlag und Sonne wird von den Tieren gerne angenommen. Im Anbau unter Glas sind auch Sonderkulturen wie Himbeeren, Erdbeeren und selbst Obstbäume möglich.
Man stellte hervor, dass die so genutzten Flächen weiterhin als Agrar- und Forstwirtschaftsflächen gelten. Die im Unterschied zu anderen Aufständerungen deutlich stabileren Unterkonstruktionen werden von einer Tochterfirma in Kiel gebaut.
Die SUNfarming GmbH plant in unserer Gemeinde auf >210ha etwa 230MWp mit ortsansässigen Landbesitzern. Es handelt sich hierbei aber nicht um eine zusammenhängende, sondern um einzelne Teilflächen.
* Willighausen 75ha
* Sonnenberg 30ha
* Schmarbeck 45ha
* Gerdehaus 85ha
Der erzeugte Strom soll mit einer eigenen Kabeltrasse die Flächen verbinden und in Richtung Unterlüß an die vorhandenen 110kV oder 380kV Leitungen angeschlossen werden. Das ist auch der Plan der zweiten Firma, ob es hier zu einem Zusammenschluss kommt wurde nicht kundgetan.
Der Vertreter beendete seinen gut gehaltenen Vortrag jedoch nicht, ohne die finanzielle Seite vorzustellen. So wird die Gemeinde mit 0,2ct gemäß dem EEG-Vergütungsanspruch beteiligt. Weiterhin wurden Bürgerstromtarife erwähnt, später leider nicht durch die Ausschüsse aufgegriffen. Hier müssen die Vertreter noch mal einen Gang zulegen, einen solchen Ball muss man annehmen und zurückspielen.
* Was bedeutet Bürgerstromtarif, welche wirtschaftlichen Anreize bieten diese?
* Stellen diese Tarife eine Alternative zu PV-Anlagen auf denkmalgeschützten Gebäuden dar?
### Der zweite Akteur des Abends war die **Grenergy erneuerbare Energien GmbH**.
Als beauftragte Firma für den Biodiversitäts-Solarpark Schmarbeck stellte der Projektentwickler die Grenergy GmbH dar. So ist die spanische Muttergesellschaft bereits seit 2007 aktiv und seit 2015 an der Börse. Insgesamt betreibt man aktuell ca. 1,8GW.
Gleich zu Beginn der Präsentation stellte man das LSG in den Fokus. Der Vortrag verpasste keine Chance, den sperrigen Begriff der Biodiversität zur Stärkung der biologischen Vielfalt zu erwähnen. Eine schwere Bürde, wie der zweite Sprecher der Firma humorvoll feststellen musste. Auch war nicht nur der Begriff sprachlich schwere Kost, sondern man führte an, dass das Thema Biodiv bisher nicht per Regelwerk geschützt sei. Man erklärte, dass Entwürfe dafür im ersten Quartal 2024 erlassen werden sollen. Insgesamt, so meine Auffassung, hat dieses Projekt aktuell nicht nur unter dem fehlenden Erlass, sondern auch unter der nicht vorhanden Förderfähigkeit zu kämpfen. Weiterhin steht der Naturschutz im LSG dem Unterfangen eher entgegen. So dürfen wir gespannt sein, wieder Landkreis Celle sich hier positioniert.
Anders als bei der SUNfarmin GmbH will die Grenergy GmbH eine vergleichsweise kleine Fläche unter Glas stellen. So sollen im Bereich Schmarbeck ca. 72ha als PV Flächen genutzt werden. Wie auch in Müden ist hier ein ortsansässiger Landwirt der Auftraggeber. Die Idee den Strom per Trasse über das Gelände der Rheinmetall zu führen wird ebenfalls noch viele Gespräche bedeuten. Wie oben erwähnt, sollte eine gemeinschaftliche Trasse unter der Koordinierung der Anrainergemeinden eher zum Ziel führen.
Die Biodiv PV-Anlagen haben als Besonderheit einen breiteren Reihenabstand, so würde mehr Platz für Sonneneinstrahlung bis zum Boden bleiben. Die Nutzung unterhalb beschränkt sich baulich bedingt eher auf Weidewirtschaft. So wird der Auftraggeber mit Sicherheit seine eigenen Heidschnucken im Sinn haben. Die laut Vortrag verwendeten Saatgutmischungen können auf die Böden und angepasst werden. Eine gegebenenfalls nötige Mahd muss eingeplant werden. Hier sprach der Vortragende von einem Monitoring während des Betriebs. Das sind aber Details, mit denen sich der Betreiber beschäftigen muss.
Ökologisch gesehen beabsichtigen die Planer, mit dieser Bauform der PV eine Bereicherung der Fauna und Flora zu bringen. Da sie auf Ackerflächen errichtet, quasi als Verbindungen zwischen Biotopen dienen. Im Beispiel wurde die Anlage mit einem Bodenabstand von 0,8 m und einer Gesamthöhe von 2,5 m gezeigt. Weiterhin war die Breite mit 5–6 m angegeben. Die nächste Reihe folgte im Abstand von drei Metern. Dies wurde in einem Vergleichsbild anschaulich dargestellt. Nach den Vorträgen stellten die Ausschussmitglieder noch Fragen zum Thema. Diese wurden zum Teil durch beide Vertreter beantwortet, man konnte erkennen, dass man sich der Gemeinde gegenüber gut positionieren wollte. Ich fand das persönlich ausgezeichnet. Ebenfalls positiv habe ich aufgenommen, dass man der Sitzung bis zum Ende beiwohnte.
### **PV-Anlage Hausselhof**
Im weiteren Verlauf wurde der planerische Fortschritt der PV-Anlage auf dem Hausselhof vorgestellt. Das Ingenieursbüro Oldenburg GmbH stellte sich im Anschluss den Fragen der beiden Ausschüsse. Dass sich die Fragen dabei zum Teil mit denen der vorherigen Sitzungen zum Thema wiederholten, ist fast keinem aufgefallen. Damit möchte ich in meiner Zusammenfassung das Thema PV beenden. Ich lasse bewusst die Vorstellung der Analyse der Flachenpotentiale für PV, welche durch die Nefino GmbH aus Hannover erstellt wurde, wegfallen. Hier wird die Zukunft zeigen, wie der Landkreis auf die Ideen der Gemeinde und die Bauanträge der Grundeigentümer reagiert. Fakt ist, wenn auf unseren Böden nichts mehr produziert wird, muss man das auch aufseiten der Politik ernst genommen werden.
Oben hatte ich das Thema Gewerbegebiet bereits als Dauerbrenner bezeichnet, ich habe es nur aus einem Grund nicht Rohrkrepierer genannt, schließlich wollte ich niemanden schon am Anfang verlieren. Mich beschleicht mich das Gefühl, dass hier keiner mehr an einen Fortschritt glaubt. Schließlich ist die Rodung schon drei Jahre her, die zu verzeichnenden Fortschritte sind, wenn überhaupt, nur auf dem Papier zu sehen. ***Kein Bild für niemanden, so würde Heidi das treffend ausdrücken.***
### **Ö14 - Mitteilungen der Verwaltung**
* verpflichtender Energiebericht wird nach Kauf der Software erstellt
* Energieagentur Heidekreis wird genutzt
* Brandschutzmaßnahmen Lerchenschule womöglich durch Landesförderung
* Scan der Bauamtsunterlagen ist bei G angekommen
* Vorbereitung auf Liegenschaftskataster
* Baumaßnahme Lerchenschule, Einigung mit BAIUDBw, Kostenübernahme durch BIMA wird verhandelt
* Förderung Schwimmbad schriftlich eingegangen
* Bolzplatz Faßberg Rasen wächst an :thinking:
* Pumptrack Planung läuft
* DRK Kita Sicherheitsbegehung
* Energetische Ertüchtigung an Grundschule Müden
* Grundschule Müden – Kombianlage Soccercourt, Angebot wird eingeholt
* Müden, Arbeiten am Pflaster, Bauhof unterstützt den Landkreis
* Lindenstraße bekommt z.T neue Lampen, da die alten Lampen nicht mehr verfügbar sind
* seit 05.09 im EU Amtsblatt, Sanierung / Neubau Schule in der Marktstraße online
* Planung Edeka Neubau mehr im BA 20.11.23
### **Ö17 - Zuhörerfragezeit**
In der zweiten Fragezeit habe ich das Thema „Leerer Topf für Straßeninstandhaltung“ aufgegriffen.
**Frage:** Wie es sein kann, dass der Topf leer sei, die Pappelallee aber noch in einem unmöglichen Zustand ist. Im Bereich der ersten bis zur zweiten Einmündung von der Skaterbahn kommend, ist die Fahrbahn von Schlaglöchern übersät.
**Antwort:** Für relevante Arbeiten ist immer Geld vorhanden.
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