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# **Bauausschusssitzung vom 04.04.24**
Vorsitz: Michael Geber (M.G.)
### **Schwerpunktthema: Lehrschwimmbecken Lerchenschule**
Der große Sitzungssaal im Faßberger Rathaus war mit mehr als 50 Zuhörern über den letzten Platz hinaus belegt. Die Ortsgruppe der Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft e.V. (DLRG) trat dabei geschlossen auf. Noch bevor der Tagesordnungspunkt (TOP) an der Reihe war, gab der Vorsitzende eine Erklärung zum Lehrschwimmbecken (LSB) und zur Arbeit des Fachausschusses (FA) ab.
> **Quelle: Beschlussvorlage 1612/2024** “Der Verwaltungsausschuss empfiehlt die Außerbetriebnahme des Lehrschwimmbeckens in der Lerchenschule Faßberg.”
Der Vorsitzende teilte mit, dass man sich im FA am heutigen Tage nur mit den baurechtlichen Aspekten beschäftigen wolle. Das Publikum reagierte auf diese Aussage. Schließlich lag eine Beschlussvorlage vor, in der nur zwei Optionen zur Debatte standen. Zum einen die „empfohlene“ Einstellung des Betriebes des LSB bereits im Juni 2024 und als zweite Option die Sanierung in einer recht fragilen Haushaltssituation. Die geplante Weitergabe in den Verwaltungsausschuss (VA) der zudem noch unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfindet, schien einigen Zuhörern kein üblicher Weg zu sein.
Michael Gebers bat um konstruktive Mitarbeit und fuhr in der Tagesordnung (TO) fort.

_Bildquelle: Screenshot/Openpetition.de „Erhalt des Lehrschwimmbeckens v. R.G-B“_
### Petition zum Erhalt des Lehrschwimmbeckens, Unterschriften übergeben
Direkt zu Beginn meldete sich der Petitionsführer Reimar Große-Bölting zu Wort. Er übergab die knapp **600** Unterschriften, die in knapp zwei Tagen gesammelt werden konnten. Eine Reaktion auf diese rege Beteiligung erfolgte nur in knappen Kommentaren. Es wurde auf den weiteren Verlauf der Sitzung verwiesen.
🎯 Petition: [Erhalt des Lehrschwimmbeckens](https://www.openpetition.de/petition/blog/erhalt-des-lehrschwimmbeckens/5) (bereits beendet)
Im weiteren Verlauf wandten sich Bürger mit ihren Fragen an die Verwaltung. So wurde unter anderem gefragt, wie lange die aufgezeigten Mängel am LSB bereits bekannt seien. Ein Vertreter des Bauamtes (BA) gab an, direkt bei der Übernahme der Dienstgeschäfte vor ca. zweieinhalb Jahren von den Schäden Kenntnis erlangt zu haben. Weiterhin und das kam diverse Male an diesem Abend vor, wurde achselzuckend auf die vorherigen Verantwortlichen verwiesen.
Was hörbar viele Zuhörer erstaunte, waren die Andeutungen über den Zustand des Betons unter dem LSB. Dieser, so machte der Vertreter des BA deutlich, würde nach seiner Meinung nach keinen guten Eindruck machen. Im späteren Verlauf der Sitzung griff ein betroffener Vater dieses Thema auf und fragte, wie es bei dem dargestellten Fall sein könne, dass der Schwimmbetrieb der Schule nach einer Wartungspause kommentarlos wieder aufgenommen werden könne. In Folge wurden neben dem bemängelten Beton zusätzlich noch die Lüftungsanlage, die Duschen und auch die Sandfilteranlage als Probleme dargestellt.
### Duschen, Legionellen aber innerhalb der Grenzwerte
Kurz und knapp, die Duschen müssen unabhängig vom Weiterbetrieb des LSB modernisiert werden. Das Leitungsnetz entspricht nicht mehr den Standards und die Gefahr von Keimbildung sei durch zu warme Leitungen zu groß.
### Lüftungsanlage, über 50 Jahre keine Wartung, Firma lehnt Instandsetzung ab
Man gab an, dass die Lüftungsanlage während einer Brandverhütungsschau\* aufgefallen sei. So geht die Verwaltung nach aktuellem Kenntnisstand davon aus, dass diese ca. 57 Jahre nicht mehr gewartet wurde.
Ungläubig griff ein anwesender Bürger kurzerhand zum Telefon und fragte beim ehemaligen Hausmeister nach. Dieser antwortete noch innerhalb der Sitzung und machte deutlich, dass sehr wohl Wartungen und Ertüchtigungen stattgefunden hätten. Diesen Umstand nutzte der Bürger, um auf die Kommunikation mit den ehemaligen Verantwortlichen hinzuweisen. Wieso man im Vorfeld diese einfache Maßnahme nicht in Betracht zog, erstaunte wiederum das Publikum. Der Ausschuss gab den Auftrag an die Verwaltung, genau dieses zu tun.
Weiter gab die Verwaltung an, im Nachklapp der Brandverhütungsschau die Anlage auf Asbest geprüft zu haben. Hier war nichts auffällig. Weitere Tests zum Beispiel auf mikrobiologische Verschmutzung wurden nicht gemacht.
### Sandfilteranlage, betriebssicher, genaues weiß man nicht
Ein weiteres Schlüsselelement, die Sandfilteranlage, sei ebenfalls nicht mehr auf Stand. Da sich hier die Meldungen überschlugen, bitte ich zu entschuldigen, dass ich nur aufgenommen habe, dass man davon ausgeht, dass die Anlage abgängig ist. Die Qualität des Wassers sei durch regelmäßige Wassertests sichergestellt, versicherte das BA.
> ### M.G. Es bestehe bei keiner Fraktion die Absicht, das LSB zu schließen.
Die Verwaltung, aber auch der Vorsitzende vermittelte im Verlauf der Sitzung wohl nicht bei jedem den Eindruck alle Register ziehen zu wollen. So kamen diesbezüglich Fragen von Zuhörern. So kritisierte man unter anderem die Aussage, dass das LSB keine Sportstätte sei. Auch verfolge man die Förderung durch [LEADER](https://www.dvs-gap-netzwerk.de/dorf-region/leader/leader-kurz-erklaert/ "LEADER") nicht, was am Beispiel des in Planung befindlichen Soccer Courts in Müden sehr wohl gemacht werden soll.
Die von der Verwaltung präsentierte Folie „Maßnahmen, akuter Handlungsbedarf“ rief ebenfalls Verwunderung hervor. So standen auf der Seite „Sanierung“ haarklein alle Kosten aufgeführt. Während auf der Seite „Schließung Sommer 2024“ lediglich die Ertüchtigung des gesamten Leitungsnetzes im Sportbereich inkl. Planungskosten und Entsorgungskosten aufgeführt wurden.
Die Frage, ob die angrenzende Sporthalle, die Duschen sowie die Umkleiden keine Lüftungsanlage bräuchten, reagierte man eher ungewohnt praktisch. So kam es zu der Aussage, dass die Räume Fenster hätten, diese könne man zum Lüften öffnen. \
Wie man auf diese Idee kam, ist mir offen gesagt schleierhaft. So liegen die Duschen und Umkleiden meiner Kenntnis nach zwischen zwei Fluren und somit ohne direkten Zugang zur Umwelt. Persönlich kenne ich keine Nasszellen dieser Größe, die mittlerweile nicht mechanisch be- und entlüftet werden. Auch ist diese Methode „offenes Fenster“ nach heutigen Maßstäben weder energetisch vertretbar noch auf Stand der Technik. Aber genau auf diesen Stand der Technik möchte man doch die vorhandene Infrastruktur ertüchtigen.
Ich bin kein Lüftungsbauer, habe aber nach kurzer Recherche zumindest Denkanstöße gefunden.
🎯 [Sichere-Schule.de](http://Sichere-Schule.de) - [Raumluft in Sporthallen](https://www.sichere-schule.de/sporthalle/bauliche-anforderungen/raumluft "Raumluft in Sporthallen") (DGUV)
> Quelle: siehe Link oberhalb - Soweit raumlufttechnische Anlagen geplant werden, gilt für die Berechnung des Außenluftstroms:
>
> - Für Konditions- und Krafttrainings-, Kampfsport- und **Umkleideräume** ist mindestens ein sechsfacher Luftwechsel pro Stunde erforderlich. Ein Außenluftstrom von 100 m³/h je Sportler ist notwendig.
> - **In Duschräumen** ist eine Luftwechselrate vom 8 bis 10fachen des Raumvolumens je Stunde bereitzustellen. Für Umkleide- und Duschräume sollte die Lüftungsanlage über Feuchtesensoren gesteuert werden.
### Verunsicherung durch persönliche Eindrücke
Abschließend möchte ich die durch persönliche Eindrücke entstandene Verunsicherung aufgreifen. So weckten einige Aussagen zum Zustand des Beckenbodens den Eindruck, dass man Angst hätte, dass die Statik in Gefahr sei. Neben diesen persönlichen Eindrücken gibt es laut BA externe Dokumente, auf die u. a. bei der Kostenaufstellung zurückgreift.
> ### M.G. Wer das mal unterhalb gesehen hat, der weiß, wie gut die Halle oben ausschaut.
Solche Aussagen warfen im Publikum Fragen auf. Fragen, die man sich als Eltern nicht stellen mag. Dass zur Fachausschusssitzung kein fachlich kompetenter Ansprechpartner (lt. eigener Aussage BA) zugegen war, unterstreicht den Eindruck.
Der zur Abstimmung gebrachte Beschluss sieht vor, mit dem [Rechnungsprüfungsamt](https://www.landkreis-celle.de/Verwaltung-Politik/Verwaltung/index.php?object=tx,3314.14851.1 "Rechnungsprüfungsamt") (RPA) über einen Nachtragshaushalt in Höhe von 500000 EUR zu sprechen. Mit der Entscheidung, den Beschluss zu vertagen und auf Antwort des Rechnungsprüfungsamtes zu warten, gelang ein strategischer Zug. So machte ein Zuhörer deutlich, dass man hier nur den schwarzen Peter schieben möchte. Wie auch immer die Entscheidung ausfällt, die Verwaltung ist am Zug. Es müssen schnellstmöglich alle Möglichkeiten zum Erhalt des Lehrschwimmbeckens, der Finanzierbarkeit und Fördermöglichkeiten geprüft und angestoßen werden. So bat ein Ausschussmitglied um dringende Kontaktaufnahme mit dem [Niedersächsischen Ministerium für Inneres und Sport](https://www.mi.niedersachsen.de/startseite/ "Niedersächsichen Ministerium für Inneres und Sport"). Auch der Vorsitzende schloss sich später dieser Idee an und zog jegliche Förderung in Erwägung.
André
_\*Brandverhütungsschau – Bereits vor der Sommerpause 2023 ließ das BA Aussagen zum Thema Brandschutz in der Lerchenschule verlauten. Dass dafür sechsstellige Summen aufgebracht werden sollen, unterstreicht den Umfang und die Wichtigkeit._
reimargb ·