# **Grundhochwasser in der Gemeinde Faßberg**

_Bildquelle: A.Blin/MoinHei.de „29.03.24 Land unter im Schmalen Moor“_
Quellen der Bilder, Grafiken und Karten:
- [Link](https://www.grundwasserstandonline.nlwkn.niedersachsen.de/Station/ID/14915010) – Grundwassermessstelle **GD 35 N Trauen**
- [Link](https://de-de.topographic-map.com/map-srbgf3/Niedersachsen/?center=52.90103%2C10.17059&base=2&popup=52.92606%2C10.1601) – Topografische Karte Niedersachsen **OpenTopoMap**
- [Link](https://www.muedenwetter.de) – Muedenwetter Private Wetterstation in Müden/Örtze
Die Grundwassermessstelle **GD 35N Trauen** wird vom **N**iedersächsischen **L**andesbetrieb für **W**asserwirtschaft, **K**üsten- und **N**aturschutz (NLWKN) betrieben. Dieser Landesbetrieb stellt auf seiner Internetseite auch die zugrunde gelegten Daten bereit. Es handelt sich nach eigenen Angaben um Rohdaten der Messstellen.

_Bildquelle: de-de.topographic-map com „ungefähre Lage **GD 35N Trauen** Höhe: **73m**“_
In der folgenden Grafik habe ich die Bereiche nördlich der Pappelallee / Sportplatz Hasenheide mit Höhenangaben versehen.

_Bildquelle: de-de.topographic-map com „Geländehöhen in Teilen Faßbergs“_
Die Datenaufzeichnung von der Grundwassermessstelle reichen zurück bis ins Jahr 1958. Ich habe zur Veranschaulichung eine Grafik vom Gesamtzeitraum abgebildet. Aktuell haben wir mit 66,39 m NHN den absoluten Höchststand seit Aufzeichnungsbeginn erreicht. Wenn man diese Zahl mit der oben angegebenen Geländehöhe nördlich Faßberg vergleicht, wird man feststellen, dass dort wenig Spielraum ist. Dass nun im Gebiet zwischen der Birkenkreuzung und dem Schützenheim Wasser aus dem Boden austritt, ist nur natürlich. Selbst nach zweiwöchiger Regenpause ist im betroffenen Gebiet ein deutlicher Austritt von Wasser zu beobachten.

_Bildquelle: grundwasserstandonline.nlwkn.niedersachsen de „Grundwasserstand bei GD 35N Trauen im Gesamtzeitraum seit 06/1958 bis heute“_
### Aufbereitete Zahlen seit 2010
Um ein detaillierteres Bild darzustellen, habe ich die Daten der privaten Wetterstation aus Müden aufbereitet. Die folgende Grafik zeigt die Niederschlagsmengen zwischen November bis einschließlich Februar.

_Bildquelle: A.Blin/MoinHei.de „Exceltabelle mit der Datengrundlage von Muedenwetter de“_
Passend zur Niederschlagsmenge seit 2010 habe ich in der folgenden Grafik das Datum der Höchststände (Messstelle **GD 35N Trauen)** seit 2010 eingetragen.

_Bildquelle: grundwasserstandonline.nlwkn.niedersachsen de „Höchststände bei GD 35N Trauen im Zeitraum seit 2010 bis heute“_
Seit dem 23.12. vergangenen Jahres sind wir immer wieder an die Verwaltung und an einzelne Ausschussmitglieder herangetreten. Wir haben das Grundhochwasser dabei immer wieder zum Thema gemacht. Noch in dieser Woche habe ich im Beisein der Bürgermeisterin, einem Vertreter des Bauamts und des Bauhofs auf das Thema hingewiesen. Die Reaktionen waren gefühlt eher zurückhaltend. So läge die Verantwortung bei den Eigentümern, meinte man unisono. Diese müssten mit dem Risiko leben, schließlich haben sie entweder mit Keller gebaut oder sich für beim Hauskauf für eine Immobilie mit Keller entschieden. Man müsse eben vorsorgen und den Keller bei der nächsten Gelegenheit abdichten.
Die Aussagen dürften bei den Betroffenen für wenig Verständnis sorgen. So hat einer der Anwohner bereits mehrfach in den Ausschüssen und im Rat seine Sorgen und Probleme mit dem Grundhochwasser vorgetragen. Er ist laut eigener Aussage an einer Lösung für alle Betroffenen interessiert. So müsste umgehend geregelt werden, wie die betroffenen Grundstücke **ordnungsgemäß und dauerhaft** das aufsteigende Grundwasser ableiten können. Die dauerhafte Lösung ist aktuell nicht beschlossen. Man machte in der Ratssitzung nur deutlich, dass man die Ableitung in die Straßenentwässerung dulde. Denn eigentlich, so verlautete es aus Kreisen der Verwaltung, seien die vielen Schläuche in den Gossen Ordnungswidrigkeiten.
Meiner Ausführung, die Gräben in einen ordentlichen Zustand zu bringen, hörte man sich dennoch an. Dabei habe ich zum Ausdruck gebracht, dass es hier nicht darum geht eine Grundwasserabsenkung oder dauerhafte Trockenlegung anzustreben. Durch eine einfache und bewährte Methode könnte man das stehende Wasser im Wald zumindest wie aktuell vorhanden besser in den Griff bekommen.
🎯Idee auch bei uns umsetzbar: [Die Kunst des Wiesenwässerns](https://gwf-wasser.de/sonstiges/die-kunst-des-wiesenwaesserns/)
Aktuell steht im Waldgebiet Schmales Moor das Wasser obenauf. Soll heißen, wir haben einen mehr als gesättigten Boden. Zudem drückt das Wasser an vielen Stellen noch aus dem Boden heraus, was ein Versickern ausschließt. Da das Wasser steht und die Wurzeln der Bäume zu ersticken drohen, kann auch das nicht förderlich für den Baumbestand sein. Es wird in der Fachpresse davon gesprochen, dass die Standfestigkeit von Bäumen in gesättigten Böden schlechter sei. Die geplanten Fällarbeiten sind mittlerweile zum Erliegen gekommen. Einzig der neue Sandweg in Richtung Schützenheim zeugt von der Idee, hier weiter an der Idee des Holzeinschlags festzuhalten.
### Mein alternativer Vorschlag:
_Ein alternativer Vorschlag meinerseits wäre es, die Waldflächen zwischen Flugplatz und Faßberg dauerhaft unter Schutz zu stellen. Dafür müssten zuerst die Abläufe dauerhaft geschlossen werden. Mit Leichtigkeit ließen sich die schmalen Gräben im Anschluss mit den vorhandenen Senken verbinden. So bekäme Faßberg sein ursprüngliches Moor zurück und die Natur würde den Rest erledigen. Da man dieser tollen Idee viel Unterstützung von Naturschutzverbänden bekäme, wären die Genehmigungen ein Klacks. Faßberg wäre in aller Munde und der Celler Nordkreis um ein touristisches Highlight reicher. Man sollte hier an ein paar höhergelegene Wanderwege denken und als i-Tüpfelchen Bohlenwege bauen. Mit einem LHG Imagefilm kämen die Touristen in Scharen. Fehlen nur noch blaue Frösche und ein großer Parkplatz. Ein Zugewinn für **fast** alle._
### Es geht nur zusammen!
- Ableitung des an die Oberfläche drückenden Grundhochwassers
- Ertüchtigung der vorhandenen Gräben, Senken und Kanäle
- Hauseigentümer sollten zukünftig bauliche Maßnahmen in Erwägung ziehen
- Beschluss zum ordnungsgemäßen Ableiten des Grundhochwassers von Grundstücken in die Straßenentwässerung
- Zügige Bereitstellung von Information zur örtlichen Besonderheit durch die Gemeindeverwaltung
- Proaktive Anpassung der Infrastruktur an die Gegebenheiten des Klimawandels
- Eigentümer betroffener Flurstücke sind frühzeitig zu informieren und auch einzubinden
Mehr zum Thema Grundhochwasser findest du [hier](https://moinhei.de/content/search?keyword=grundhochwasser).
André